Zurück vom Pisco genossen wir wieder die touristische Infrastruktur in und um Huaraz. Eigentlich tänzelte der Alpamayo schon länger in unseren Hinterköpfen herum. Als wir uns jedoch Auskünfte über den Preis für eine Besteigung mit Führer einholten, wollten wir unseren Ohren beinahe nicht trauen. Da wir auch unlängst so manch negatives über die lokalen Guides gehört und gesehen hatten, bestärkte uns dies weiter von einer Besteigung abzusehen. Es gab ja auch noch weitere schöne Berge hier und der Alpamayo würde wohl auch noch ein paar Jährchen auf uns warten…
In Huaraz lernten wir den Schweizer Lukas kennen, der uns noch seine beiden Freunde Sabrina und Remi vorstellte. Nachdem für die nächsten Tage Schlechtwetter angesagt war beschlossen wir gemeinsam in die wetterbegünstigte Cordillera Negra in das berühmte Sportklettergebiet Hatun Machai zu fahren. Carlos freute sich so viele Gäste wie noch nie herumkutschieren zu dürfen. Doch um noch mehr Aufmerksamkeit zu erlangen ließ Carlos prompt auf der steinigen Straße bei einem seiner Reifen die Luft ausgehen. Doch bei so vielen Reisenden ging das Reifenwechseln wie im Flug und Carlos, motiviert von 10 Händen die sich um ihn kümmerten, erklomm noch tapfer die restlichen fehlenden Meter bis kurz vor dem Refugio Schluss war. Lukas stellte sein Zelt auf, Sabrina und Remi organisierten sich einen Schlafplatz in der Hütte und wir versuchten einen halbwegs ebenen Stellplatz zu finden. Doch auch in dieser entlegenen Gegend freute sich Carlos gebührender Aufmerksamkeit: Ein Österreicher, der in Lederhosen die Hütte betreute und ein weiterer österreichischer Gast wunderten sich über das heimische Kennzeichen.
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Schon von der Hütte konnte man die ungewöhnlichen Steinformationen erkennen, die eher an einen Wald aus Steinblöcken erinnerten. Wir schnappten unsere Ausrüstung und los ging es. Der griffige und einzigartig geformte Fels mit für Südamerika erstklassig abgesicherten Sportkletterrouten faszinierte uns sofort. Lukas stellte sich als erstklassiger Kletterer heraus und stieg uns so manche Route vor, die wir wohl ohne seine Unterstützung nicht erklommen wären. Am Abend ging es mit müden Händen in das Refugio und nach dem für Schweizer unterlässlichen “Aperöli” (sorry an unsere Schweizer Freunde, wir haben keine Ahnung wie man das schreibt) kochten wir uns einen riesigen Topf Gemüsesuppe und Teigwaren und verbrachten einen lustigen Abend gemeinsam. Auch am nächsten Tag konnten wir noch ein paar schöne Seillängen klettern. Besonders die Routen im Sektor “South Tyrol” faszinierten uns. Doch da sich auch schon unsere derzeit kletterungeübten Fingern und Muskeln meldeten, fiel der Abschied etwas leichter und bei einer tollen Gewitter- und Abendstimmung ging es zurück nach Huaraz.